Nach dem Trocknen erhält der Teppich seinen letzten Schliff. Von Hand können kleine Fehler korrigiert, lose Fäden entfernt und die Länge des Flors nochmals beeinflusst werden. Eine Technik des Endverarbeitungsprozesses ist das . Hier können Grenzen zwischen Farben und Elementen definiert und geglättet werden. Besonders moderne Teppiche spielen nicht nur mit Farben, sondern auch mit den verschiedensten Optiken, um dem Teppich optische Tiefe zu verleihen.
Der handgeknüpfte Teppich findet in der sorgsamen Qualitätskontrolle und der Lieferung in das Verkaufsland sein vorläufiges Ende in den Händen der Produzenten. Erst in der Auslage des Teppichfachmanns wird er in die richtigen Hände gelegt und findet im Zuhause seiner neuen Familie seinen wohlverdienten Platz.
Maschinell geknüpfte Teppiche
Der Teppichmarkt verhält sich ähnlich dem Modemarkt. Der Wunsch, Schönes zu besitzen, soll nicht mehr nur bestimmten Personen vorbehalten werden. Der hohen Nachfrage nach Teppichen als fester Bestandteil eines jeden Zuhauses wird durch eine vermehrte Produktion kostengünstigerer Optionen nachgegangen. Ähnlich der Modewelt orientieren sich Produzenten an den Trends der Teppichwelt und versuchen, diese mittels synthetischer Stoffe und automatisierter Maschinen aufzugreifen und nachzuahmen. Entgegen handgefertigter Teppiche spielt das Thema Nachhaltigkeit hier keine Rolle. Schwer abbaubare Kunststoffe wie Latex, Plastik und künstliche Kleber finden sich gewöhnlich in Maschinenteppichen wieder.
- Maschinell geknüpfte Teppiche weisen einen hohen Grad an Symmetrie Gefertigte Muster werden am Computer gespiegelt und lassen somit keine Normabweichungen zu.
- Garn wird von tausenden Garnrollen in einen mechanischen Webstuhl eingeführt und nach einem bestimmten Muster maschinell gefertigt.
- Der fertige Teppich wird in Muster und Größen zugeschnitten und mit Kanten versehen. Im Unterschied zum handgeknüpften Teppich werden maschinell gefertigte Teppich meist mit künstlichen Fransen
Obgleich sich maschinengefertigte Teppiche wesentlich schneller und kostengünstiger herstellen lassen, ist es den Produzenten bis dato nicht gelungen seinem handgefertigten Pendant Konkurrenz zu machen. Der typisch “warme” und einnehmende Look wird vermisst. Im Unterschied zu handgeknüpften Teppichen lassen sich in einem maschinell gefertigten Teppich bloß 8 bis 10 Farben gleichzeitig verarbeiten – komplexe Designs sind daher unmöglich.
Maschinengefertigte Teppiche können darüber hinaus nicht repariert werden und erleiden dadurch einen enormen Wertverlust.
Rahimi & Rahimi führt ausschließlich handgefertigte Teppiche.
Handgewebte Teppiche
Knüpfen und Weben zählen zu den ältesten Formen menschlichen Kunstschaffens. Gerne werden diese Begriffe im Alltagsgebrauch verwechselt bzw. als Bezeichnung ein und derselben Technik verstanden. Wenn auch in beiden Fällen ein horizontaler Webstuhl benötigt wird, unterscheiden sie sich grundlegend in der Ausführung.
Im Unterschied zu geknüpften Teppichen verfügen gewebte Teppiche über keinen Flor. Der Schussfaden wird abwechselnd ober– und unterhalb der Kettfäden eingeführt. Der Kelim – ein handgewebter Teppich par excellence – erhält dadurch sein distinktives Muster: Vorder- und Rückseite sind ident und können beidseitig verwendet werden.
Diese Methode garantiert kaum Angriffsfläche und wird aufgrund seines robusten und widerstandsfähigen Charakters hoch geschätzt.
Je nach Größe und Komplexität des gewählten Stils kann die Herstellung eines handgewebten Teppichs mehrere Monate bis Jahre dauern.